Mallorca 2016 - Badezeit und Entdeckungsreise

Der Wecker klingelt und ich wünschte mir, dass ich noch träume. Doch dann wurde es mir bewusst, es ist Urlaub - endlich.
So fällt das Aufstehen nach einer kurzen Nacht um kurz um 5:30 Uhr leichter. Unser Sohn konnte noch über eine Stunde schlafen und wir bereiten uns und die Snacks vor. Mit der Bahn und dem Bus geht es zum Flughafen. Wir fliegen zum ersten Mal als Familie, aber irgendwie ist alles wie immer. Wir geben das Gepäck auf, frühstücken und warten auf den Start.

Nach 2 Stunden sind auf der Insel und es fühlt sich gut an. Wir teilen uns auf, meine Frau holt die Koffer und ich die Fahrzeugpapiere - und dann heißt es warten! Bei der Vielzahl an Mietwagenfirmen hatte ich den Glücksgriff und habe mir Record Go herausgesucht, doch genau vor diesem Schalter war eine Warteschlange. Für uns hieß es nicht go, sonder wait! Nach mehr als einer Stunde hatten wir die Papiere, die Warteschlange war mittlerweile dreimal so lang. Egal, jetzt heißt es genießen...

Auf dem Weg zum Hotel fahren wir etwas abseits der Hauptrouten. Abseits vom Trubel und großen Verkehr holen wir uns unser Urlaubsfeeling. Für den Rest des Tages steht nur noch Planschzeit an und den Tag wollten wir nach dem Abendessen am Strand abschließen.

Der zweite Tag beginnt für mich um 6 Uhr und ich begebe mich zum Strand. Hier laufe ich etwas auf und ab, dann setze ich mich in den Sand und nebenbei halte den Sonnenaufgang fest. Den zweiten Tag nutzen wir noch einmal vollständig zum entspannen und um endlich aus dem Arbeitsalltag herauszukommen.

Unser Urlaub ist eine Mischung aus Badezeit und Entdeckungsreise. Wenn wir unterwegs sind, dann planen wir immer einen Sprung ins Wasser ein. Neben der Bucht von Alcudia waren wir in der Serra de Tramuntana und im östlichen Teil der Insel. 

Playa de Muro 

Die Playa de Euro umfasst einen 5,5 Kilometer langen Küstenabschnitt. Außerhalb der Ferienzeit ist es am schmalen Sandstrand deutlich ruhiger und zu jeder Zeit findet man einen Platz mit seiner Decke oder auf einer Liege. Das Meer ist türkisfarben, der feine Sand und der Blick auf die Bucht von Alcudia ist traumhaft,

An einem zentral gelegenen Holzsteg legen in der Hochsaison Ausflugsdampfer an. Feiner, weißer Sand nahe dem Naturpark S‘Albufera. Der Strand führt flach ins Meer und bis zur „Schwimmtiefe“ muss man oft recht lange laufen.Das ist besonders für unseren Sohn ideal. In regelmäßigen Abständen befinden sich Türme die von 10 bis 18 Uhr mit Rettungsschwimmer besetzt sind.

S'Illot des Porros 

Zwischen Can Picafort und Son Serra de Marina liegt ein sehr ruhiger und unberührter Strandabschnitt. Dieser befindet sich inmitten eines Naturschutzgebietes und in diesem kann man schöne Spaziergänge unternehmen. Vor dem Strand liegt eine kleine Felseninsel, die S'Illot des Porros, auf der in einer 450 m² großen Grablegung 269 Bestattete gefunden wurden. Eine weitere Begräbnisstätten befindet sich nahe des Ortsteils Son Bauló auf der Landzunge Punta des Fenicis, die gut 800 m² große Necròpolis de Son Real mit ihren 109 Grabstätten. 


Cala Figuera (Fischerdorf)

ist ein romantisches Fischerdorf mit etwa 700 Einwohnern. Du hast genug von touristenüberlaufenen Orten? Dann bist du hier richtig. Hier findest du deine Ruhe und kannst einfach nur die Seele baumeln lassen. Du findest hier ein paar schöne Restaurants und Cafés, hier kannst du nicht nur lecker essen und trinken, sondern auch den malerischen Ausblick auf den Hafen oder das Meer genießen. Der wunderschöne Fischerhafen lädt dich  anschließend zu einem Spaziergang ein und wenn die Fischer wieder einfahren, dann kannst du sogar den aktuellen Fang sehen.

Cala Santanyi

Sechs Kilometer von Santanyi entfernt liegt ein schöner 70 Meter breite und 100 lang feine Sandstrand, dieser befindet sich in einer geschützten Bucht. Der kostenlose Parkplatz direkt am Strand ist sehr schnell belegt, so dass man oft auf die Zufahrtsstraße ausweichen muss. Selbst in der Nebensaison ist der Strand voll, er wird sowohl von den Gästen der angrenzenden Hotels als auch von Einheimischen besucht. Der Strand ist mit Liegen und Duschen bestens ausgestattet. In der Ferne sieht man immer wieder Klippenspringer, dass konnten wir bisher bei jedem Aufenthalt beobachten. In diesem Jahr mussten wir von einem tödlichen Sprung in der Nähe der Bucht hören. Der Reiz ist sicherlich groß, doch ohne ausreichend Erfahrung und vor allem Kenntnisse der Gewässer wird es gefährlich. Unterwasser können sich Felsen und Steine verbergen, die den Springern das Leben kosten können.

Cala Millor

Der feine Sand am Strand von Cala Millor lädt zum verweilen ein. Der Sandstrand ist sehr breit und er erstreckt sich über eine Länge von 1,8 Kilometern. Wer im Badeurlaub auch Wert auf viel Betrieb und Nachtleben legt, ist hier genau richtig, Hotels, Geschäfte, Bars und Restaurants gibt es entlang der fast zwei Kilometer langen Strandpromenade in Hülle und Fülle.
In Cala Millor waren auffällig viele deutsche Touristen. Trotz Nebensaison war der Strand sehr gut besucht.

Santuari de Sant Salvador

Das Kloster Santuari de Sant Salvador liegt auf dem gleichnamigen Berg und es beherbergt mittlerweile ein Hotel und ein Restaurant. Schon von weitem bietet das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert einen imposanten Anblick. Wenndu auf den 510 Metern Höhe angekommen bist, dann kannst du bei klarem Himmel über die Mallorca sehen. Auch hier gilt, in den Morgenstunden und ab dem späten Nachmittag sind nur wenige Touristen unterwegs und der Ausblick ist noch viel stimmungsvoller. Du kannst das Auto auch am Fuße des Berges parken und den Wanderweg nutzen. Unterwegs gibt es Möglichkeiten zum verweilen und ausruhen. In jedem Fall solltest du neben dem festen Schuhwerk und ausreichend zu trinken dabei haben.

Unterwegs zum Cap de Formentor

Formentor ist eine landschaftlich sehr schöne, felsige Halbinsel im Norden Mallorca. Zur Erkundung sollte man sich einen Nachmittag oder besser ganzen Tag Zeit nehmen.

Mirador es Colomer

Von Port de Pollenca in Richtung Cap de Formentor liegt nach einem ersten steilen Anstieg der Aussichtspunkt Mirador es Colomor. Seit unserem Urlaub vor drei Jahren nennen meine Frau und ich den Mirador es Colomer nur noch "Schicksalsberg". Hier bin ich ganz derbe umgeknickt und infolgedessen hatten wir einige lustige Momente in der Farmacia, beim Autofahren oder an der Hotelbar. Seit dem gehört er einfach zu uns und wir besuchen den Aussichtspunkt immer wieder gerne.

Der Mirador es Colomer befindet sich circa 200 Meter über dem Meer, fast senkrecht darüber. Die Aussicht entlang der zerklüfteten Felslandschaft der Halbinsel Formentor ist absolut fantastisch. Deswegen ist der Aussichtspunkt sehr gut besucht. Zahlreiche Reisebusse fahren dieses Ziel gerne an und parken auf dem davorliegenden Parkplatz, der am Tage total überfüllt sein kann. Am späten Nachmittag oder frühen Abend ist es deutlich angenehmer, da lässt der Trubel nach und zusätzlich sorgt die tiefstehende Sonne für eine schöne Atmosphäre.

Cala Figuera (Strand) 

Der Strand Cala Figuera befindet sich an der Nordspitze von Mallorca, in Richtung Cap de Formentor. Der Steinstrand ist auf dem ersten Blick von der Straße nicht sofort zu sehen und deshalb sicherlich auch ein Geheimtipp. Hier kann man die Seele baumeln lassen und abschalten.

Der Weg dorthin ist nicht einfach, aber hier sind meist nur wenige Menschen. Wir waren an dem Nachmittag die einzigen mit einem Kind am Strand, aber bei dem steilen Berghang ist es nicht verwunderlich. Hauptsächlich läufst du auf dem vom Regen ausgewaschenen Wanderweg entlang, deshalb könnte festes Schuhwerk hilfreich sein. Ansonsten bietet die große Bucht gute Bedingungen, um lange Bahnen im Wasser zu ziehen. Sie ist auch für Schnorchler, Kletterer und Wanderer sehr interessant.

Die umliegende Felslandschaft am Strand Cala Figuera  mit ihren grünbewachsenen Hügeln ist malerisch und idyllisch.

Cap de Formentor

Eine kurvenreichen und teilweise sehr schmale Straße führt zum Cap de Formentor. Höchstwahrscheinlich begegnen dir auf dem Weg zum Cap auch wild lebende Ziegen oder sie bleiben einfach auf der Straße stehen.
Am Cap angekommen befindest du dich nicht nur am nordöstlichsten Punkt der Insel, du kannst vielmehr noch einen einzigartigen Panoramablick über die Insel und Klippen genießen. Währenddessen schlagen 300 Meter unterhalb die Wellen an die Felsen und schäumen auf. 

Der über einhundert Jahre alte Leuchtturm am Cap de Formentor ist ein beliebtes Motiv und das stand auch auf meiner To-Do-Liste. So beginnt für mich der dritte Tag am Cap de Formentor. Wir waren bereits im letzten Urlaub am Leuchtturm und deswegen hatte ich mein Bild schon im Kopf. Ich befand mich auf dem vorgelagerten Berg.   Zum Sonnenaufgang hin sind weiter unterhalb immer wieder Autos entlang gefahren. Habe ich den falschen Platz? Schließlich stehen die anderen aufgereiht am Leuchtturm.

Ich habe mir die Anhöhe bewusst ausgesucht, von hier aus werde ich die Straße, den Leuchtturm und die aufgehende Sonne auf dem Foto haben. Von dem Trubel in der Ferne bekomme ich hier nichts mit. In ein paar Minuten geht die Sonne auf und ich nehme meine Einstellungen an der Kamera vor. 

Anschließend lehne ich mich in den Fels und genieße den Ausblick von meinem Platz. Hier verweile ich noch einige Minuten, bevor ich wieder einpacke und mich auf dem Rückweg begebe. Weiter oberhalb sind die ersten Ziegen erwacht.

Serra de Tramuntana

Die Gebirgskette Serra de Tramuntana befindet sich im Nordwesten Mallorcas. Sie erstreckt sich über eine Fläche von über 1 000 km² und einer Länge von mehr als 90 Kilometern. Seit 2011 steht die Gebirgskette unter dem Schutz der UNSECO.

Das Gebirge ist zum Wandern, Klettern und Radfahren bestens geeignet und verfügt dementsprechend über genügend ausgeschilderte Wege. Die zentralen Touristenpunkte sind mit dem Auto erreichbar oder zumindest befinden sich Parkmöglichkeiten in fußläufiger Entfernung. Vor Ort werden auch geführte Touren durch die Berge angeboten.

Torrent de Pareis

Über die kurvenreiche Straße durch die Serra de Tramuntana erreichst du den Küstenort Sa Calobra. Allein die Straße nach Sa Calobra ist eine Attraktion Mallorcas und wenn sich die großen Reisebusse durch die Kurven bahnen, dann fordert die Strecke die ganze Aufmerksamkeit. Die Straße führt durch eine bizarre Felslandschaft und lässt den Blick immer wieder über die Berge zur felsigen Bucht schweifen. Einen Höhepunkt der Fahrt ist der "Kravattenknoten", eine Kehre von 270 Grad.

In Sa Calobra sind ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden, deshalb solltest du es vermeiden die schmale Straße oder die Zufahrten zu versperren. Es versteht sich von selbst, dass eine akzeptable Parkgebühr zu zahlen ist. Von hier führt ein Wanderweg in 15 bis 20 Minuten in die tiefe Schlucht des Torrent de Pareis. Besonders in den Sommermonaten sind die Tunnel dorthin eine willkommene Abkühlung.

Nachts und im Morgengrauen in der Serra de Tramuntana

Die Serra de Tramuntana zieht sich vom westlichsten bis zum nördlichsten Punkt Mallorcas. Mit seinen 1 445 Metern ist der Puig Major der höchste Berg. Ich war auch nachts auf der MA-10 unterwegs und wollte bis zum Aussichtspunkt nahe der Cova des Mirador de s’Entreforc. In der Nacht ist hier keiner auf der Straße, zwei Stunden lang habe ich gar kein Auto gesehen und die ersten Schafe und Ziegen sind auch erst um 4 Uhr aufgestanden. So konnte ich in aller Ruhe den Blick in den Nachthimmel genießen. 

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